Samstag, 7. Februar 2009

Steh ich im weg?

Ich schleppte mich mit meiner gesammelten Ladung Pfandflaschen und Red Bull Dosen in den ortsansässigen Supermarkt. Dort gibt es einen ganz tollen Pfandautomat, der einfach alles annimmt, und wenn nicht kann man es trotzdem abgeben.
Regelmäßig schimpfen die Leute auf das Teil, aber ich mags. Ganz ehrlich! Ich glaube ich habe inzwischen ein besonderes Verhältnis zu dem Gerät. Und wenn... egal.

Heute war ich also vollbepackt mit einer Kiste voller Flaschen und Dosen und auch mehrere Einzeldosen unterm Arm. Am Besten biegt man in einem solchen Moment gleich links ab, da man sich über nen Mittelweg zum Automaten schlängeln kann, und den Gemüsebereich meidet, wo Mütter, alte Menschen, Hausfrauen und extrem überforderte Männer mit ihren Einkaufwägen ein Parkchaos verursachen.
Doch heute war es anders. Es rollte eine alte Dame ihren Wagen auf mich zu. Kurz vor mir, stellte sie den Wagen quer und begann ein Produkt im Regal zu suchen. Also man muss es sich so vorstellen: Handjob kommt, die Dame guggt ihn an, und schiebt ihm den Wagen über volle Gangbreite in den Weg.
Durch eine super Reaktion bremste ich, und konnte mit Ach und Krach meine Flaschen und Dosen beisammen halten. Hätte ich nicht rechtzeitig reagiert, wäre die alte Ratte wahrscheinlich vom angetoßenen Einkaufswagen brutal überollt und lebensgefährlich verletzt worden. Und dann hätte ich nicht das hier geschrieben, sondern "Ich bin in der Bildzeitung!"
Aber wie auch immer. Ich habe es geschafft, konnte aber nicht vermeiden, dass mir ein grimmiges Knurren entwich. Dies nahm die alte Dame zum Anlass, sich möglichst langsam und umständlich zu erheben, und mit einer umfassenden Drehung den Boden nach einem Hündchen abzusuchen.
Aber anstatt dessen entdeckte sie mich, und sah mich freudig an. Ausdruckslos sah ich ihr entgegen und fragte mich, ob es ihr auffallen würde, dass sie im Weg ist.
Und genau das tat sie! Sie verzog das Gesicht ein bisschen, schaute dann entschuldigend und fragte "Steht Ihnen mein Wagen im Weg?". Ehrlich wie ich bin antwortete ich mit einem "Ja". Sie grübelte kurz und meinte "Das tut mir leid".
Daraufhin drehte sie sich um und suchte weiter nach einer passenden Dose...

Hallo? Geht noch? Ich glaub mich tritt ein Floh. Wie auch immer, ich drehte mich um, und wählte den Weg über die Gemüseabteilung. Extrem gestresst, von den einkaufenden Mitmenschen, kam ich am Pfandautomat an. Ich begann gerade damit meine Dosen hineinzuschmeissen, als eine zuckersüße Stimme von hinten fragte "Würden sie eine alte Dame mit nur einer Flasche vorlassen?"
Das Blut schoß mir ins Gesicht, meine Atmung wurde schneller, meine Finger verkrampften sich und ich sah mich um. Die alte im Wegsteherin stand dort und guggte blöd. Während ich mir dachte, wie man sie am besten in diesen blöden Pfandautomaten stecken kann, steckte sie ihre Flasche in den Automaten, löste den Pfandbon und ging dumm grinsend und bescheuert winkend zur Kasse.
In diesem Moment war mir klar: "Da ist was schief gelaufen". Und plötzlich wurde mir klar: "Die blöde Kuh hat meine ersten Beiden Dosen mit auf ihrem Pfandbon!"

Kann mir jemand sagen, ob Renter töten als private Altersvorsorge durchgeht?

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