Montag, 8. November 2010

Demonstranten - alle erschiessen?

Ich bin ein Freund von Demonstrationen. Schließlich ist das eine der Besten Möglichkeiten seine Meinung kund zu geben und sich gegen, teilweise sehr bescheuerte, Beschlüsse und Vorhaben der Regierung zu wehren. Demonstrationen sind ein Grundrecht der Bürger. Dieser Punkt ist sehr wichtig und darf niemals angefasst werden.

Gleichzeitig bin ich dafür die Mehrheit der Stuttgart-21 und Castor-Gegner einfach zu erschiessen. Und die verzogene Berichterstatter im Fall Stuttgart-21 gleich dazu. Denn Fakten verdrehen und auf die böse Polizei schimpfen geht gar nicht.
Ich bin selbst gegen die Atom-Müll-Lagerung in Deutschland - auch gegen die Laufzeitverlängerung. Aber Gleise besetzen, mit Polizisten kämpfen, Gleise untergraben - das hat nichts, aber rein gar nichts mit einer Demonstration zu tun. Einem Grossteil dieser Demonstranten geht es doch darum gegen die Polizei zu kämpfen. War es früher nur linkes Volk lassen sich inzwischen auch andere Idioten dazu animieren.
Aber ein Angriff auf Polizisten, Zerstörung von Gleisanlagen, und Besetzung von Flächen hat nichts mit einer Demonstration zu tun. Hier geht es doch um Machtverteilung und Kontrolle. Und dann beschwert man sich im Radio, "dass man von einer Tränengaswolke empfangen wurde". Aber richtig so.
Bei der Anzahl an gewaltbereiten Demonstranten ist dann immer die Frage ob es um die Sache geht, oder um den Kampf gegen die böse, böse Staatsgewalt. Wenn man versucht ein Räumfahrzeug der Polizei anzuzünden, da dieses Barrikaden beseitigt muss man sich schon fragen was eigentlich schief läuft.

Auch im Fall Stuttgart-21. Während die Medien berichten, dass die böse Polizei eine Schülerdemo blutig niederschlägt sieht die Sache ganz anders aus. Noch vor Beginn der Demo wurden die Bauarbeiten massiv behindert, und Baufahrzeuge besetzt.
Die angekündigte und genehmigte Schülerdemo sollte zwar in diesem Bereich statt finden - aber nicht dort wo es dann zur Ausuferung kam. Und was bitte hat eine Schülerdemo mit Besetzung und Gewaltbereitschaft gegen die Polizei zu tun? Nichts!
Es tut mir leid, aber wer nicht den Menschenverstand besitzt zu wissen, was eine Demonstration ausmacht, und klare Grenzen ziehen kann, der ist selbst schuld. Spätestens wenn ich merke, dass da gewaltig was schief geht, dann schaue ich, dass ich mich verziehe. Und nicht weiter anstachel.
Auch der Arme alte Herr dem vom Wasserwerfer das Augenlicht wegeschossen wurde. Ganz ehrlich? Pech. Auf mehreren Videos ist zu sehen wie der Mann einen Gegenstand (ich glaube mal eine Kastiane) schmiss. Nur von weiter Entfernung ist schlecht zu unterscheiden, was dort geschmissen wurde - und in jedem Falle ist es ein gewaltbereiter Angriff. Das sollte man ja wohl nicht vergessen.
Prinzipiell hat er Pech gehabt - Pech, dass er sich nicht verzogen hat, als es ernst wurde. Pech, dass er nicht die Gewalterfahrung mancher Demonstranten aus dem linken Kader hat. Trotzdem frage ich mich was er auch einer gewaltbereiten Demo gemacht hat - und nicht auf der niemals stattgefundenen Schülerdemo.
Aber Nein. Die bösen Polizisten sind ja viel zu hart vorgegangen. Verdrehte Welt. Ich darf auf die Polizei einprügeln, aber die müssen sich das gefallen lassen? Sorry... Verdrehte Selbstwahrnehmung.

Demonstration: Ja
Gewaltbereite Besetzung: Nein

Und wer darf die Kosten nacher zahlen? Sicherlich nicht die Demonstranten die für Schäden verantwortlich sind...